Die
Zerstreuung kann ihr emanzipatorisches Potential jedoch nur dort
entfalten, wo sie ihren improvisatorischen Charakter behauptet. ■ Film Script: Detektiv des Kinos - taz.de. I
n h a l t
Vorbemerkung
(7) Einleitung (8)
Die
biographische und geistige Ausgangslage von Siegfried Kracauers
Denken (15)
Zwischen Brotberuf und
kulturphilosophischer Berufung (15)
Frhe Kultur- und Erkenntniskritik als metaphysisches Leiden an
der Welt (20)
Populre
Kulturphnomene als Probe aufs zivilisationskritische Exempel
(31)
Der Detektivroman. Vom Siegeszug der Ratio in den niederen
Sphren des sthetischen (31)
Die Reise und der Tanz. Wandlung der raumzeitlichen Bewegungsformen
im durchrationalisierten Zeitalter (44)
Das Ornament der Masse.
■ Film Script: Detektiv Des Kinos - Taz.De
19–39
Siegfried Kracauer, Kult der Zerstreuung; in: Karsten Witte, Theorie des Kinos, Frankfurt 1973, S. 230–235
Helga Belach (Hg. ), Wir tanzen um die Welt. Deutsche Revuefilme 1933–1945, München (Hanser) 1979
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Erika Kayser, Deutsche Unterhaltungsfilme der 20'er und 30'er Jahre. Das Leben in der Großstadt - Die Erscheinung der Stadt im Modernen Film: "Die Straße" (Karl Grune), "Die freudlose Gasse" (Wilhelm Papst) und "Die goldene Stadt" (Veit Harlan) - GRIN. Untersuchungen am Beispiel der Filme mit Lilian Harvey und Willy Fritsch, Osnabrück 1983
Gerd Albrecht, "Auch Unterhaltung ist staatspolitisch wichtig"; in: Das Parlament 37 (1987), Heft 4, S. 16–17
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Das Leben In Der Großstadt - Die Erscheinung Der Stadt Im Modernen Film: &Quot;Die Straße&Quot; (Karl Grune), &Quot;Die Freudlose Gasse&Quot; (Wilhelm Papst) Und &Quot;Die Goldene Stadt&Quot; (Veit Harlan) - Grin
Die Garderobenfrau
wendet sich an die Freundin: 'Wollen gndige Frau nicht den Mantel
ablegen? Unterhaltungsfilme im Nationalsozialismus – Wikipedia. '" (Schriften 1: 209)
Mit den exemplarischen Situationen lenkt Kracauer gleich zu Beginn die
Aufmerksamkeit auf die Grundstruktur des Angestelltendaseins in seiner Trennung
von Arbeits- und Freizeitsphre: auf der einen Seite die Funktionalisierung und
Unterordnung der Angestellten in der rationalisierten und hierarchisch
organisierten Produktion und auf der anderen Seite ihre scheinhafte Erhhung in
der Freizeit durch den brgerlichen Abglanz der Vergngungssttten bzw., in
diesem Falle, auch durch den Abglanz des eleganten Herrn. Die gegenstzlichen
Welten sind zugleich komplementre Welten. Die beiden weiblichen Angestellten,
die im Mittelpunkt der Szenen stehen, sind so weit auf typische Merkmale
reduziert, da sie austauschbar erscheinen. Die unterschiedliche Behandlung,
die sie erfahren, lt sich nicht auf individuelle oder allein auf
sozialkonomische Charakteristika zurckfhren, sondern entspringt dem
jeweiligen sozialen Kontext, in dem sie mit diesen Eigenschaften stehen.
Unterhaltungsfilme Im Nationalsozialismus – Wikipedia
Von seinem Fenster aus die Straße beobachtend erliegt er der Faszination der Großstadt. Diese wird im Film versinnbildlicht durch eine Reihe von Phantasiebildern, besonders durch die erotischen Reize einer jungen Frau, die den Mann in seinen Bann ziehen. Er verlässt das Haus und wird, angespornt durch eine Prostituierte, in einem Strudel von Ereignissen fortgerissen, in dessen Verlauf er auf Diebe, Trickbetrüger, Prostituierte und andere "dubiose" Gestalten der Nachtwelt trifft. Überall lauern Gefahren, die größte Bedrohung ist jedoch die Straße selbst. In einer außergewöhnlichen Szene schlendert der Mann an einer verlassenen Straße entlang vorbei an einem Optikergeschäft. Sobald er diesem seinen Rücken zukehrt, blinken ungewöhnlich große Neonleuchten in Form von einem Paar Brillengläsern auf. Die Straße selbst - die als Mikrokosmos der "Großstadt" zu verstehen ist- scheint lebendig zu sein und die Menschen zu beobachten. [... ]
[1] Kracauer, Der Kult der Zerstreuung S. 311
[2] Ebd. [3] Kracauer, Das Ornament der Masse, 1927, S. 50
[4] Kracauer, Der Kult der Zerstreuung, S. 313
[5] Ebd.
Im zweiten Kapitel beschäftige ich mich mit der Zerstreuung und Verführung der Grosstadt, die nicht allein Phänomen der Moderne ist. Die Idee der sündigen Stadt ist in der Geschichte der Menschheit zentral verankert, wenn man z. B. an mythologische oder biblische Themen (das Sünden-Babel) denkt. Dabei lehne ich mich an die Ausführungen Sigfried Kracauers an, der die Genusssucht und deren oberflächlichen Schein beschreibt. Das dritte Kapitel widmet sich dem Flaneur, einer neuen Erscheinung auf der Straße. Man könnte ihn als einen Passanten mit einem emanzipierten Blick bezeichnen, der sich die Freiheit und die Zeit nehmen kann, die Stadt und ihre Menschen zu betrachten. Dies ist ein männliches Phänomen, das für Frauen nicht zugänglich ist, es sei denn als Männer verkleidet. Im vierten Kapitel geht es um Freiheit und Anonymität. Darin beziehe ich mich auf Georg Simmel, der sich mit der Blasiertheit der Stadtmenschen und der einhergehenden Abstumpfung der Sinne auseinandersetzt. Das letzte Kapitel ist der Dämonisierung der Stadt gewidmet, die eine vermehrte Gefahrenquelle, besonders für die Frau darstellt.