15. 3. – 1. 11. 2020
Fotografie
Guy-Bourdin_Charles-Jourdan-Spring-1968 Guy-Bourdin_Charles-Jourdan-Winter-1975 Guy-Bourdin_French-Vogue-May-1970 Guy Bourdin_Guy Bourdin Archive
In seiner mehr als 50-jährigen Schaffenszeit hat Bourdin für fast alle führenden Modehäuser und -magazine gearbeitet. Mit dem Blick eines Malers schuf er komplexe Bilder, die in unglaublichen Kompositionen faszinierende Geschichten in Schwarz-Weiß und Farbe erzählen. Er war einer der ersten Fotografen, der in Werbe- und Modefotografien anstelle eines Produkts eine Erzählung zum Bildinhalt erhob. Mit dem Medium der Modefotografie vermittelte er seine Botschaft und erforschte die zwischen dem Erhabenen und dem Absurden changierenden Bereiche. Bourdin wurde berühmt durch seine narrativen Bildinhalte und seine surreale Bildsprache, die Verbindung einfacher Objekte mit mehrdeutigen, oft rätselhaften Subtexten, brach Bourdin radikal mit allen Konventionen der Mode- und Werbefotografie. Frühzeitig arbeitete er für die Vogue sowie für Marken wie Chanel, Ungaro und Charles Jourdan.
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Guy Bourdin Ausstellung Dresden
Im Format der Doppelseite sah Bourdin eine künstlerische Herausforderung. Er behandelte die Doppelseite nicht wie zwei Einzelseiten, sondern als eine Gesamtseite mit Falz. Er schneiderte seine Kompositionen auf die konzeptuellen und grafischen Besonderheiten der Doppelseite zu – das Spiegelbild-Motiv, das zentral für seine Arbeiten ist, findet hier seine Entsprechung: Layout und Design des Magazins werden wichtige Metaphern für das fotografische Medium und sprechen damit Auge und Verstand gleichermaßen an. Während Bourdin formale Elemente benutzte, wollte er gleichzeitig das Realistische der Fotografie überwinden, indem er das dargestellte Motiv ins Surreale abwandelte und die Bildoberfläche unkonventionell manipulierte. Mit seinem kreativen Freigeist und einer kompromisslosen Arbeitsmoral gab Guy Bourdin der Fantasiewelt der Generation der späten 1970er Jahre eine bildliche Entsprechung. Guy Bourdin wusste genau, wie man die Aufmerksamkeit des Betrachters erlangte und überließ nichts dem Zufall.
Eine Auswahl dieses Spätwerks wird nun in der Helmut Newton Stiftung erneut ausgestellt – in Gegenüberstellung mit dem früher entstandenen Werk Guy Bourdins. Von Guy Bourdin werden unter dem Titel "Image Maker" exemplarisch Aufnahmen aus unterschiedlichen Veröffentlichungszusammenhängen vorgestellt; insbesondere die bekannten und einige weniger bekannte Werbebilder für Schuhe von Charles Jourdan. Bourdin zeigt uns die Damenschuhe an unüblichen Orten sowie in formal und inhaltlich überraschenden Kontexten; seine avantgardistischen Fotografien wurden für ganzseitige Anzeigen verwendet und zählen heute zu den ikonischen Bildern der 1970er-Jahre. Bourdin unterschied in seinem modebasierten Werk stilistisch und kompositorisch nicht zwischen Werbung und Editorial: Mal marginalisierte er seine weiblichen Modelle, um Jourdans Schuhe im Bild besonders zu exponieren, das andere Mal radikalisierte er das Frauenbild in makabrer Inszenierung. Er nutzte Überblendungen, Figurenanschnitte, ungewöhnliche Körperhaltungen und vermeintliche Gewaltdarstellungen.
Guy Bourdin Ausstellung Wiki
Offiziellen Website Guy Bourdin.
Ausstellung im NRW Forum:
Guy Bourdin - zwischen Glamour und Gefahr
Düsseldorf (dto). Glamour, Glanz, Spannung und eine gehörige Portion Sex – die Welt des französischen Fotografen Guy Bourdin wird oft von einer abgründigen Fantasiewelt bestimmt. Der Fotograf, der scheinbar mit einer Kamera im Kopf durch die Welt zu gehen schien, war stets auf der Suche nach einer möglichen Kulisse, jenseits gängiger Werbefotos. Eine Auswahl seiner Bilder zeigt das NRW Forum vom 13. Januar bis 27. Februar in der Ausstellung "Guy Bourdin – Unterkühlter Glamour". Düsseldorf (dto). Glamour, Glanz, Spannung und eine gehörige Portion Sex — die Welt des französischen Fotografen Guy Bourdin wird oft von einer abgründigen Fantasiewelt bestimmt. Februar in der Ausstellung "Guy Bourdin — Unterkühlter Glamour". Präsentiert wird eine Auswahl der beeindruckendsten Modestrecken und Kampagnen des französischen Fotografen Guy, der 1991 starb. Das Revolutionäre an Bourdins Arbeiten ist sein Bruch mit allen Konventionen der Mode- und Werbefotografie.
Guy Bourdin Ausstellung Das Freie Unbehinderte
Bis in die Fünfzigerjahre des 20. Jahrhunderts diente die Modefotografie allein einem Zweck: dem möglichst erfolgreichen Verkauf des abgebildeten Produkts. Bis schließlich 1955 ein Meister dieses Metiers begann, Stigmata wie diese verschwinden zu lassen und die Abbildung von Mode zu revolutionieren. Guy Bourdin hat sein Handwerk als Assistent von Man Ray, dem Surrealisten der Modefotografie, erlernt. Jener selbst hatte bereits durch die Manipulation der Wirklichkeit in seinen Bildern die Kunst über das Produkt gestellt. Sein Schüler aber gab dieser Form der Werbefotografie noch einmal eine erweiterte, neue Dimension. "Form follows function": Dieser Leitsatz verliert in den Arbeiten Bourdins seine Gültigkeit. Das zu verkaufende Produkt – ein Schönheitsideal und damit einhergehend Kleidung, Accessoires oder Schuhe – zeigt sich der gewünschten Bildkomposition untergeordnet. Frauenbeine, die lasziv von Netzstrümpfen umhüllt und auf einem blutroten Tisch aufliegen, stehen da zum Beispiel im Mittelpunkt.
Einige der ausgestellten Werke sind erstmals überhaupt öffentlich zu sehen! Weitere Informationen