Heizungsröhrchen falsch abgelesen? Hallo, gestern war der Ableser bei mir, extrem hektisch. Ich gehe davon aus, dass er die Röhrchen falsch abgelesen und den Verbrauch lediglich geschätzt hat. Die früheren Ableser haben die Röhrchen herausgenommen und an einer Skala die Werte ermittelt. Das hat der gestern nicht getan. Ich nutze von meinen 5 Heizungen nur 2, die anderen 3 sind immer aus. Er hat dann folgende Werte ermittelt: eine genutzte Heizung 15. 000, die weitere genutzt 12. Ablesefehler bei Heizkosten: Abrechnung kontrollieren. 500 und für die 3, die immer aus sind, jeweils glatt 2. 500. Ich denke, er hat falsch abgelesen. Was kann bzw. muss ich dagegen tun? Bislang waren die Werte für die ungenutzten Heizungen immer bei ca. 1. 000 (weil ja doch immer was verdunstet), das konnte ich akzeptieren, auch wenn es blöde ist.
- Ablesefehler bei Heizkosten: Abrechnung kontrollieren
Ablesefehler Bei Heizkosten: Abrechnung Kontrollieren
Die zulässig Verbrauchsermittlung im Wege der Schätzung erfolgt dann, auf der Grundlage des Verbrauchs der betroffenen Räume in vergleichbaren Zeiträumen oder des Verbrauchs vergleichbarer anderer Räume im jeweiligen Abrechnungszeitraum oder des Durchschnittsverbrauchs des Gebäudes oder der Nutzergruppe (Mieters). Im Ausnahmefall kann auch eine ein Schätzung auf Basis der Gradtagszahlen vorgenommen werden, wenn dem Vermieter keine anderen Vergleichsdaten zur Verfügung stehen, BGH, Urteil vom 16. 11. 2005, Az. : VIII ZR 373/04). Details zu dem Begriff und der Nutzung der Gradtagszahlen finden Sie auch in dem Beitrag: " Nebenkostenabrechnung: Wann und wie werden Gradtagszahlen genutzt? ". Vorausgesetzt ist hier allerdings entweder ein Geräteausfall oder ein sonstiger zwingender Grund. Ein sonstiger zwingender Grund im Sinne dieser Vorschrift liegt nach dem Urteil des BGH vom 16. : VIII ZR 373/04 zum Beispiel dann vor, wenn ein Ablesefehler oder ein versehentliches Unterlassen der Ablesung vorliegen und die Ablesung (aus technischen Gründen) nicht mehr nachgeholt werden kann.
Tatsächliche Unmöglichkeit einer Zwischenablesung
Die Ablesung gilt zum Beispiel als tatsächlich nicht möglich, wenn die Heizkostenverteiler ausgefallen sind. Ein Geräteausfall verhindert grundsätzlich die Messung des Verbrauchs, egal, wie schnell er erkannt wird. Denn es fehlen die Werte für den Zeitraum des Ausfalls. Technisch nicht sinnvoll kann eine Zwischenablesung bei Verdunstungsverteilern sein. Das sind Geräte, die am Heizkörper den Verbrauch lesen, indem eine spezielle Flüssigkeit im Verhältnis zum Verbrauch verdunstet. Diese Art der Heizkostenverteiler hat einige Besonderheiten. So wird das Röhrchen über seine Skala hinaus mit Flüssigkeit gefüllt, um auch der Verdunstung Rechnung zu tragen, die ohne Heizen entsteht – wie etwa an heißen Tagen oder einfach durch die normale Zimmertemperatur. Dieser Überschuss an Flüssigkeit nennt sich Verdunstungsvorgabe. Bei Verdunstungsgeräten kann kein Verbrauch abgelesen werden, wenn die Röhrchen gerade ausgewechselt wurden. Dann stehen sie quasi auf Null bzw. zeigen durch die Verdunstungsvorgabe einen Wert über der Skala an.