Tiefe Glocke meines Glückes:
Einmal noch zur Abendzeit
Singe über meinem Hügel
Jenes Lied voll Seligkeit. Dem ich meine junge Stirne
Lauschend einst empor gewandt,
Da ich noch auf hellen Wegen
Schritt an meines Liebsten Hand. Anna Ritter
Ein Vglein singt im Wald
Ein Vglein singt im Wald,
singt Lieb' und Leiden,
ich weine fr mich hin -
Du willst ja scheiden. Viel Rosen blhen rot -
ich pflcke keine,
brauch weder Schmuck noch Zier,
so ganz alleine. Hab' dich so lieb gehabt
und willst doch wandern,
suchst nun dein Frhlichkeit,
dein Glck bei Andern. Anna Ritter Gedichte. Gefaltete Hände
Es hat mich heut nicht schlafen lassen -
Das alte Weh kam über mich,
Dass ich mit heimatlosen Schritten
Mich an des Kindes Bettchen schlich. Da sank ich hin in dunkler Nacht
Und habe in die weißen Kissen
In wildem Schmerz hinein
gebissen... Der du so elend mich gemacht,
So viele Fäden mir zerrissen,
So viele Wege mir verstellt -
Du wirst, o Herr, die Gründe wissen! Du lenkst die weite, große Welt
Nach ewig gültigen Gesetzen,
Du wirst dies arme Frauenherz
Nicht planlos, ziellos durch den Schmerz,
Durch Elend und Verzweiflung hetzen!
- Anna Ritter Gedichte
- GEDICHTE VON ANNA RITTER
- Weihnachten — Ritter
Anna Ritter Gedichte
Das Gedicht " Vom Christkindchen " stammt aus der Feder von Anna Ritter. Wo die Zweige am dichtesten hangen, die Wege am tiefsten verschneit, da ist um die Dämmerzeit im Walde das Christkind gegangen. Es mußte sich wacker plagen, denn einen riesigen Sack hat's meilenweit huckepack auf schmächtigen Schultern getragen. Zwei spielende Häschen saßen geduckt am schneeigen Rain. GEDICHTE VON ANNA RITTER. Die traf solch blendender Schein, daß sie das Spielen vergaßen. Doch das Eichhorn hob schnuppernd die Ohren und suchte die halbe Nacht, ob das Christkind mit all seiner Pracht nicht ein einziges Nüßchen verloren. Anna Ritter
Bekannte poetische Verse namhafter Dichter, die sich der Lyrik verschrieben haben:
Herbst - Nikolaus Lenau
An den Tod - Gerrit Engelke
Die Weiber von Winsperg - Adelbert von Chamisso
Los des Lyrikers - August von Platen
Gedichte Von Anna Ritter
Es schlief mein Mund
Es schlief mein Mund, vom Schmerz bewacht,
Du kamst und küßtest ihn zur Nacht,
Da wacht' er auf - nun wehe mir:
Wie lechzt und dürstet er nach dir! Ergebenheit und stiller Sinn
Und Schlaf und Ruh - wo sind sie hin? Ein Feuer glüht mir neu im Blut... So weiß ich wohl, wie Liebe tut! Geheimnis
Ich trag' ein glückseliges Geheimnis
Mit mir herum,
Ich möchts allen Leuten vertrauen
Und bleib' doch stumm! Ach, jubeln möchte' ich und singen,
Von früh bis spät -
Und rege nur heimlich die Lippen,
Wie zum Gebet! Im Lampenschein
Das ist ein lieb Beisammensein,
Wenn über uns die Wanduhr tickt
Und dir der Arbeitslampe Schein
So voll ins frohe Antlitz blickt! Ich rühr' dich manchmal heimlich an,
Nur, daß ich weiß: ich h a b e dich -
Dann lächelst du, geliebter Mann,
Und nickst mir zu und küssest mich! Liebesruhe
Wie war ich erst so scheu und wild! Weihnachten — Ritter. Und nun, so ganz dir hingegeben,
Ist alle Unrast süß gestillt! Ein Friedenshauch zieht durch mein Leben,
Wie über reifendem Gefild
Wohl schon die Ernteglocken schweben.
Weihnachten &Mdash; Ritter
-
Weihe
Ich l i e b e diese Form, die dich entzückt! Die weiße Brust, an der dein Haupt gelegen,
Und diesen Nacken, den dein Arm umschlang. Seit deines Kusses Wonne mich durchdrang,
Liegts über mir wie ein geheimer Segen,
Ein Frühlingsglanz, der meine Glieder schmückt! Ich liebe dieser Augen lichter Schein,
Seit sie, zwei Sterne, über dir gestanden,
Und dieser Stimme warmen, vollen Klang,
Die deine Sehnsucht einst zur Ruhe sang! Der Mund ist süß, den deine Lippen fanden,
Und diese Seele heilig, seit sie dein! Die Liebe hebt mich über mich empor,
Daß ich mich selbst wie etwas fremdes sehe,
Und meine Schönheit trage wie ein Kleid,
Wie einen Schmuck, der deinem Dienst geweiht:
Der Sonne gleich, lockt deine liebe Nähe
Mich aus mir selbst sehnsuchtsvoll hervor!
1898 veröffentlichte sie ihre erste Gedichtesammlung, eine weitere folgte 1900. Im gleichen Jahr wurde sie Mitarbeiterin der Zeitschrift Die Gartenlaube, die bereits vorher Gedichte von ihr veröffentlicht hatte. 1902 erschien ihre Novelle Margharita, und später folgte noch ein Reisetagebuch. Das wohl bekannteste ihrer Gedichte ist "Denkt euch, ich habe das Christkind geseh'n". [... ].. Die schönsten Weihnachtsgedichte (Über 100 Titel in einem Band) - Vollständige Ausgabe: Eine Sammlung der Weihnachtsgedichte von den berühmtesten deutschen... blendend + Christnacht...
by
Johann Wolfgang von Goethe,
Rainer Maria Rilke,
Heinrich Heine
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—
published
2014
2 editions
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