Sie nannten ihn Bauer, Bauer Brune. Dabei hatte er natürlich auch einen Vornamen. Ulrich hieß er. Das kümmerte aber die wenigsten Gäste, wenn sie zur Tür hereinspazierten und sich zu ihm an den Tresen setzten. In den 60er Jahren gab es in Massen noch eine große Kneipenkultur. "Die Leute standen Sonntags beim Frühschoppen in Dreierreihen vor dem Tresen", weiß Annette Brune. Alleine vier Kneipen gab es an der "Reckerdingsmühle", wie das Wohngebiet am Ende des Reckerdingswegs früher hieß. Nur keine hatte einen großen Saal für Feiern. Das wollte Ulrich Brune ändern und baute 1965 gegenüber seinem Hof eine Gastwirtschaft, genau zwischen die anderen Kneipen, von denen heute keine mehr übrig ist. Bauer Brune – Unser Massen. "Zur Mühle" prangte als Namenschild damals noch über der Kneipentür, frisches Lindenpils kam täglich von der Lindenbrauerei aus der Stadt. Als diese schloss, wechselte Brune zur damaligen Union-Brauerei in Dortmund. "Die Brauereivertreter und Wirte hatten damals ein sehr freundschaftliches Verhältnis", erklärt Annette Brune.