Letztendlich geht es der Familie umso besser, je schwächer Gregor wird. Sich selbst abzuschaffen, um der Familie ein hoffnungsfrohes Leben zu ermöglichen, ist die tragische Konsequenz daraus. "Die Verwandlung" bedient sich zahlreicher Archetypen, weshalb sie, trotz ihrer sachlichen Schilderung eines surrealen Vorgangs, zu berühren vermag. Amazon.de:Kundenrezensionen: Die Verwandlung - Franz Kafka. Bereits die ersten Sätze konfrontieren die Leser mit dem sowohl Absurden als auch Unumstößlichen: der Verwandlung des Ich-Erzählers in einen Käfer. Mit diesem Kunstgriff zieht Kafka seine Leser mitten in das Geschehen hinein. Einzig die Leser sind in der Lage, Mitgefühl für Gregor zu empfinden, der selbst bar jeden Selbstmitleids nüchtern reflektiert und von seiner Familie wenig Anteilnahme zu erwarten hat, weil sie ihn nicht versteht. Die Verwandlung ist Notwendigkeit und tragisches Ereignis zugleich, da sie Gregor zunächst sich selbst annähert und ihn aus Zwängen befreit, die bisher innere Isolation aber äußerlich manifestiert. Kafka beschreibt auf diese Weise zwei unvereinbare Unausweichlichkeiten: den zwangsläufigen Durchbruch der zu lebenden Identität eines empfindsamen Charakters und seine Unfähigkeit, die Realität zu überleben.
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Du mußt bloß den Gedanken loszuwerden suchen, daß es Gregor ist. Daß wir es solange geglaubt haben, das ist ja unser eigentliches Unglück. Aber wie kann es denn Gregor sein? Wenn es Gregor wäre, er hätte längst eingesehen, daß ein Zusammenleben von Menschen mit einem solchen Tier nicht möglich ist, und wäre freiwillig fortgegangen. '" Persönliche Bewertung
Ein Meilenstein der modernen Literatur und ein unverändert aktueller Appell an die Menschlichkeit
Kafkas Hauptthemen in "Die Verwandlung" sind, wie in beinahe seiner gesamten fiktiven Prosa, die Funktionalisierung des modernen Menschen und seine daraus resultierende Isolation sowie ein schwieriges Verhältnis zum Vater: Gregor ist jederzeit ein Opfer der Umstände, über die er sich definiert, zunächst als Ernährer und Angestellter, dann als hilfloses Ungeziefer. DNT Weimar - Die Verwandlung Rezension. Die Tragik liegt darin, dass er erst in seiner verwandelten Gestalt, eingesperrt in seinem Zimmer, überhaupt er selbst sein kann. Die Motive des Verletztwerdens und der Isolation durchziehen die gesamte Novelle; stets ist es eine körperliche Verletzung oder eine seelische Grausamkeit, die einen Entwicklungsabschnitt vollendet.
Dnt Weimar - Die Verwandlung Rezension
"Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt. Er lag auf seinem panzerartig harten Rücken und sah, wenn er den Kopf ein wenig hob, seinen gewölbten, braunen, von bogenförmigen Versteifungen geteilten Bauch, auf dessen Höhe sich die Bettdecke, zum gänzlichen Niedergleiten bereit, kaum noch erhalten konnte. [Rezension]: Franz Kafka – Die Verwandlung – Lesen macht glücklich. Seine vielen, im Vergleich zu seinem sonstigen Umfang kläglich dünnen Beine flimmerten ihm hilflos vor den Augen. " In diese Ausgabe der berühmten Kafka-Erzählung wurde auch die Rückverwandlung des Gregor Samsa, die im Prager Tagblatt erschienene Fortsetzung der Erzählung aus der Feder des früh an Kehlkopftuberkulose verstorbenen Karl Brand (1895–1917), eines Bekannten Kafkas, mitabgedruckt.
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Man kann das Werk also auch – was ich bevorzuge – als Parabel auf die gesellschaftlichen Verhältnisse lesen, das Wegschauen in der Judenfrage, das Zurückziehen ins Private, wo offener gesellschaftlicher Protest nötig gewesen wäre. Kafka war promovierter Jurist und durchaus in der Situation, beurteilen zu können, wohin das führen wird: Zur Verwandlung eines Teils der Gesellschaft in Ungeziefer… das man dann meint – ohne gesellschaftliche Gegenwehr – ausrotten zu dürfen.
Er verliert den Appetit und erhält ohnehin kaum noch geeignete Nahrung. In solchermaßen geschwächtem Zustand erblicken ihn die Untermieter der Familie, weshalb sie ihr Zimmer kündigen. Daraufhin wird offenbar, dass zumindest Schwester und Vater nicht länger das Familienmitglied in Gregor sehen, sondern nur noch eine ekelhafte Belastung. Den Tag nach diesem katastrophalen Abend wird Gregor nicht mehr erleben. Wichtige Charaktere
Gregor: Gregor Samsa ist der Sohn und Ernährer der Familie. Nach seiner Verwandlung versteht er jedes Wort, wird allerdings selbst nicht verstanden. Grete: Grete Samsa ist Gregors jüngere Schwester. Die Siebzehnjährige übernimmt es, Gregor Nahrung zu bringen und sein Zimmer zu säubern, wodurch sie sich die Dankbarkeit ihrer Eltern erwirbt. Vater: Der Vater hat die Ernährerrolle an den Sohn abgegeben, nachdem er sein überschuldetes Geschäft aufgeben musste. Er verhält sich gegenüber seinem verwandelten Sohn duldend, solange der in seinem Zimmer bleibt, anderenfalls aggressiv.