1816 starb Luises Schwester Karoline kurz nach der Geburt ihres zweiten Kindes. Im selben Jahr schrieb Luise "Müde bin ich". Luise kümmerte sich um den kleinen Richard. Die vielen Verluste unter ihren nächsten Verwandten prägten Luises Blick auf die Vergänglichkeit des Lebens. 1818 trat sie zum katholischen Glauben über, weil ihr die Art der gelebten Frömmigkeit näher war als diejenige ihrer evangelischen Herkunft. Display mit Gebetswürfeln aus Holz - Meine schönsten Gebete. Eine Antwort darauf, warum sie die Anträge ihrer Verehrer ablehnte, gibt dieses Gedicht von ihr: "Du liebst mich, weil durch braunes Haar Sich schlingt der grüne Lebenskranz. Weil frisch und voll der Wangen Pracht Und leicht der Fug sich hebt im Tanz. O, armer Jüngling! Wisse, bald Ist all das hin, was du geliebt, Geknickt die blühende Gestalt, Die jetzt den Zauber auf dich übt. Denn eine Blume bin ich nur, Und kurz ist alles Erdenblühn; Drum suche ew'ger Schöne Spur, Ihr weihe deines Herzens Glühn. " (1816) Den Wunsch, irgendwann einmal in ein Kloster einzutreten, verwirklichte sie bis zu ihrem Lebensende nicht.
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Luise führte ein unabhängiges Leben. Ein Leben, das für die Frauen ihrer Zeit ungewöhnlich war. Sie verdiente ihren Lebensunterhalt selbst, war in wechselnden Anstellungen als Dichterin, Gesellschafterin, Lehrerin, Reisebegleiterin, Pflegerin schwerkranker Frauen tätig. Wegen ihrer beruflichen Aktivitäten zog sie immer wieder um. Das Leben, das sie führte, war unruhig. Gebet made bin ich geh zur ruh text . Der Maler Wilhelm Hensel (1794 bis 1861) porträtierte zahlreiche Berühmtheiten seiner Zeit. Er heiratete die Komponistin und Pianistin Fanny Mendelssohn Bartholdy. Der Wunsch nach Ruhe ist ein wichtiges Motiv in Luises Gedichten. Inmitten eines aktiven Lebens Ruhe finden, wenn Erschöpfung, Krankheit und Trauer das Leben überschatten. Ruhe finden, sich zur Ruhe begeben, ruhen, rasten, beruhigen – all das meint kein passives "Sich-Hängen-Lassen"; Ruhen als ein aktives "Sich-Überlassen", dem Fließen, dem Weltenlauf. Ruhen, die Augen schließen, loslassen, sich hinlegen, ablegen, sich bergen in die Hände und Obhut einer größeren Macht.
Decke allen Kummer zu. Kommt der helle Morgenschein,
lass mich wieder fröhlich sein. Nun geht der Tag zu Ende,
ich falte meine Hände
und freue mich auf morgen. Bei Gott bin ich geborgen. Aus:
"Kindergebete", Kath. Familienverband Tirol
"Meine schönsten Gebete", Norbert Weidinger/Kirsten Straßmann