Dieses Gedicht handelt von der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Die Familie und die ganze Verwandtschaft, machen sich auf eine Reise, mit dem Auto, was in dieser Zeit sehr in Mode kam. Früher war es nicht möglich weit weg zu reisen, da man finanziell beschränkt war. Eine Tagesreise in die Berge oder an einen See, war jedoch möglich und Erich Kästner hat eine solche Geschichte im Jahr 1936 geschrieben. Im Auto über Land (Erich Kästner, 1936)
An besonders schönen Tagen
ist der Himmel sozusagen
wie aus blauem Porzellan. Und die Federwolken gleichen
weißen, zart getuschten Zeichen,
wie wir sie auf Schalen sahn. Alle Welt fühlt sich gehoben,
blinzelt glücklich schräg nach oben
und bewundert die Natur. Vater ruft, direkt verwegen:
"'n Wetter, glatt zum Eierlegen! " (Na, er renommiert wohl nur. ) Und er steuert ohne Fehler
über Hügel und durch Täler. „Mit dem Auto durch die Lande“. Tante Paula wird es schlecht. Doch die übrige Verwandtschaft
blickt begeistert in die Landschaft. Und der Landschaft ist es recht. Um den Kopf weht eine Brise
von besonnter Luft und Wiese,
dividiert durch viel Benzin.
Im Auto Über Land Interpretation
Erich Kästner, geboren am 23. Februar 1899 in Dresden als Sohn eines Sattlers, ist sowohl für seine humorvollen und scharfsichtigen Kinderbücher als auch für seine Gedichte berühmt geworden. Kästner besuchte von 1906-1913 die Volksschule und anschließend bis 1917 das Freiherrlich von Fletschersche Lehrerseminar in Dresden, mit der Absicht Volksschullehrer zu werden. Die Ausbildung brach er allerdings kurz vor Abschluss ab, und wurde daraufhin 1917 eingezogen und zum Soldaten rekrutiert. Im Auto über Land - Deutsche Lyrik. Der Militärdienst und die Teilnahme am Ersten Weltkrieg, deren Erfahrung er später u. a. in seinem Gedicht "Sergeant Waurich" verarbeitete, belasteten ihn fortan sehr und ließen ihn zum überzeugten Pazifisten werden. photo © Atrium Verlag AG, Zürich
Nach dem Abitur 1919 am Dresdner König-Georg-Gymnasium konnte Kästner dank eines Stipendiums seiner Heimatstadt Dresden ab 1920 ein Studium der Germanistik, Geschichte, Philosophie und Theatergeschichte in Leipzig aufnehmen. 1922 folgte eine Anstellung am Zeitungswissenschaftlichen Institut in Leipzig und die Mitarbeit an der 'Neuen Leipziger Zeitung'.
Im Auto Über Land 1
In dieser Zeit veröffentlichte Kästner auch seine ersten Gedichte. 1925 erfolgte seine Promotion zum Dr. phil. an der Universität Leipzig. Seine Anstellung als Redakteur des Feuilletons 'Neuen Leipziger Zeitung' im Jahr 1925 verlor Kästner bereits 1927 aufgrund der Veröffentlichung eines erotischen Gedichts. Es folgte der Umzug nach Berlin, wo er als Theaterkritiker und freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen tätig wurde, unter anderem der pazifistischen "Weltbühne", die Carl von Ossietzky herausgab. Die deutsche Hauptstadt war zu dieser Zeit der Goldenen Zwanziger das pulsierende Zentrum kulturellen Lebens. 1928 erschien Kästners erster Gedichtband Herz auf Taille, und kurz darauf 1929 der Kriminalroman für Kinder Emil und die Detektive, die ihm sehr schnell schriftstellerischen Ruhm einbrachten und seinen Lebensunterhalt sicherten. In den folgenden, äußerst produktiven Jahren erschienen fast jedes Jahr ein Gedichtband, ein Prosaband und ein Kinderbuch, u. Im auto über land interpretation. sein zweiter Gedichtband Lärm im Spiegel (1929), Pünktchen und Anton (1930), Ein Mann gibt Auskunft (1930) sowie der Roman Fabian (1931), die Geschichte eines Moralisten inmitten der untergehenden Weimarer Republik.
Im Auto Über Land Gedichtanalyse
Eigentlich setzt sich hier das fort, was sich schon in den ersten Zeilen angedeutet hate. Interessant für den Bezug zum Expressionismus ist, dass die Städte hier keine bedeutende Rolle spielen, sondern wie "Spielzeug" behandelt werden. Außerdem wird der wilden Natur gehuldigt - in den Vergleichen mit wilden Tieren und ihrem Verhalten. Man merkt hier also, dass dieses Gedicht gleichzeitig die Technik nutzt, zugleich aber um eine Art neue Dschungelpraxis zu zelebrieren. Unsre Augen überfliegen den Wagenflug. Wir werden größenwahnsinnig. Zum Lachen ist alles so hässlich klein. E009 - "Im Auto über Land" - Erich Kästner – Das Gedicht der Woche – Podcast – Podtail. Hinter uns schlagen die Chausseebäume
zusammen. Hinter uns
fällt die Erde ein. Vor uns, vor uns
springt immer neues Land heran,
uiii, uiii
das wir fressen. Interessant ist hier der Ansatz des menschlichen Größenwahns, der auch nicht typisch ist für den Expressionismus. Wenn man an "Der Gott der Stadt" u. ä. Gedichte denkt, dann kommt die Bedrohung für den Menschen immer von außen - hier kommt sie anscheinend von außen (Techn ik) und von innen (Größenwahn).
Im Auto Über Land Kästner
Onkel Theobald berichtet,
was er alles sieht und sichtet. Doch man sieht's auch ohne ihn. Den Gesang nach Kräften pflegend
und sich rhythmisch fortbewegend
strömt die Menschheit durchs Revier. Immer rascher jagt der Wagen. Und wir hören Vatern sagen:
"Dauernd Wald, und nirgends Bier. Im auto über land art. " Aber schließlich hilft sein Suchen. Er kriegt Bier. Wir kriegen Kuchen. Und das Auto ruht sich aus. Tante schimpft auf die Gehälter. Und allmählich wird es kälter. Und dann fahren wir nach Haus.
Im Auto Über Land Art
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs lebte Kästner in München, wo er beim frisch gegründeten Kabaretts "Die Schaubude" mitarbeitete und sich als Feuilletonchef der "Neuen Zeitung" niederließ. Die Chansons und Prosaarbeiten Kästners aus den Jahren 1945 bis 1952 sind in den beiden Bänden Der tägliche Kram und Die kleine Freiheit dokumentiert. Mit Kinderbüchern knüpfte er nach dem Krieg auch wieder an seine früheren Erfolge an. Wollte Das doppelte Lottchen (1949) vorwiegend unterhalten, so brachte das reich bebilderte Die Konferenz der Tiere (1949) Kästners Pazifismus zum Ausdruck, und zwar in einer Sprache, die die Kinder verstehen. Im Jahr 1951 übernahm Kästner das Amt des Präsident des westdeutschen PEN-Zentrums und gründete zugleich das Münchner Kabarett "Die kleine Freiheit". Im auto über land kästner. Im selben Jahr starb seine Mutter. 1956 wird er mit dem Literaturpreis seiner Wahlheimat München ausgezeichnet. 1957 erhält er den angesehenen Georg Büchner-Preis der Stadt Darmstadt. Sein Vater verstirbt im selben Jahr.
Onkel Theobald berichtet,
was er alles sieht und sichtet. Doch man sieht's auch ohne ihn. Den Gesang nach Kräften pflegend
und sich rhythmisch fortbewegend
strömt die Menschheit durchs Revier. Immer rascher jagt der Wagen. Und wir hören Vater sagen:
"Dauernd Wald, und nirgends Bier. " Aber schließlich hilft sein Suchen. Er kriegt Bier. Wir kriegen Kuchen. Und das Auto ruht sich aus. Tante schimpft auf die Gehälter. Und allmählich wird es kälter. Und dann fahren wir nach Haus.