Erntedank – ach ja, noch so ein Kirchenfest, das kein Mensch braucht. Naja, die Satten vielleicht nicht, die Hungernden, die Armen und eine Schöpfung, für die der Zug bald abgefahren ist, wohl schon. Denn Erntedank lädt nicht nur zum Händeklatschen, zum "Ei, geht's uns nicht gut? "-Jubel ein, es erinnert auch. Erinnert daran, dass am Ende nichts von dem, was uns freut und nährt und am Leben hält, was den Hunger stillt und Mut macht, was glänzt und schön ist – dass nichts von dem selbstverständlich ist. Erntedank sagt: Was ihr habt und braucht und wollt, das ist nicht einfach da, das kommt von irgendwo her! Nichts ist selbstverständlich ! Die Kneipp Tagescreme im Test!. "Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn! " heißt es im bekanntesten aller Erntedanklieder (Nummer 508 im Evangelischen Gesangbuch, von Matthias Claudius) – das der kleiner Quengler von neulich in Wagen 9 vermutlich nicht mehr zu singen weiß, aber was er weiß, ist doch, dass Doppelkeks und Apfelschnitz durch die Hände seiner Mutter gingen, bevor er sich heißhungrig darüber hermachen konnte.
- Nichts ist selbstverständlich 3
Nichts Ist Selbstverständlich 3
Doch all die Dinge, die ich aufgezählt haben, sind keineswegs "alltäglich". Oder "gewöhnlich" oder "normal" oder "üblich". Wer Zeitung liest oder eine Weile in irgendeinem anderen Land lebt, weiß zum Beispiel, dass selbst in zivilisierten Ländern wie den USA oder Großbritannien eine Krankheit sich schnell zu einem großen Problem auswachsen kann. Viele Dinge unseres Lebens werden "selbstverständlich", weil wir uns daran gewöhnt haben und wir glauben, dass wir uns auf ihr Dasein oder Auftreten verlassen können. Doch das ist meist eine große Illusion. Yahooist Teil der Yahoo Markenfamilie. Gestern passierte der Terrorangriff mit einem LKW auf einem Berliner Weihnachtsmarkt. Jedes schreckliche Ereignis und sei es "nur" ein Verkehrsunfall, den wir erleben, macht uns deutlich, dass auch die eigene Unversehrtheit oder das Weiterleben nicht selbstverständlich sind. Indem wir etwas für selbstverständlich halten, ignorieren wir es. Verlieren wir die Wertschätzung. Die freundliche Bedienung im Restaurant, das klare Wasser aus der Leitung, dass unsere Beine uns dorthin tragen, wohin wir wollen – erst das Fehlen macht uns bewusst, dass es gar nicht selbstverständlich war.
Ich konnte und wollte nicht glauben, was dort stand. Zum hundertsten Mal las ich diese wenigen Zeilen, die auf das Papier gedruckt waren. Immer und immer wieder.. Und je öfter ich sie las, desto mehr schien ich in Panik auszubrechen. Wie lange saß ich wohl schon so da? Schaffte es nicht mich zu bewegen, nur den Blick von dem Brief über das beigelegte Foto gleiten zu lassen. Der Anblick, welcher sich mir bot, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Auf dem Foto war Joko, welcher zusammengekauert auf dem Boden saß. Füße und Hände waren gefesselt, der Blick starr auf die Kamera gerichtet. Aus seinen Augen sprach die pure Angst, die sich mit Verzweiflung mischte. Mein Blick schwenkte erneut zu dem Brief und ich las wieder: 'Klaasi.. Ich hoffe es macht dir nichts aus, demnächst alleine zu arbeiten. Aber Joko hat mich langsam genervt. Homosexualität: Nichts ist selbstverständlich (nd-aktuell.de). Dem muss ich wohl nun ein Ende setzten. Bemühe dich nicht, zur Polizei zu gehen, die wird dir eh nicht helfen können. ' Kein Absender, keine Forderung, kein Kompromiss.