Lehrer sollten sich dann immer fragen, ob sie tatsächlich ihre Arbeit gut erledigt haben. SchülerInnen gehen zum Lernen in die Schule. Wenn die Bildungsqualität leidet, kann das nicht nur an den SchülerInnen liegen. Katrin Dummer, Königs Wusterhausen Wolfgang Harnischfeger geht hier von einem Modell von Schule aus, das ihn wohl seine ganze Schullaufbahn geprägt hat, und er vermutlich für unausweichlich hält. Es ist die Schule als "Unterrichtsanstalt" mit der klassischen Rollenverteilung von Lehrer als "Lehrendem" und Schüler als "Lernenden". Es ist das Konzept von "Bildung durch Unterricht" in der Tradition von Pestalozzi und Humboldt, wie es das Gymnasium und damit die ganze deutsche (Sekundar)Schule prägt. Er reflektiert an keiner Stelle dieses Schulmodell, obwohl es schon lange von vielen kritisiert wird und z. B. Schemapädagogik:
Ohne Beziehung keine Erziehung. von Hartmut von Hentig 1993 als unzureichend beschrieben wurde. Der Autor beschreibt die Belastungen in der sozialen Interaktion mit den Schülern sehr einprägsam, kommt aber nicht auf die Idee sich zu fragen, ob nicht diese belastende Situation dadurch aufhebbar wird, wenn die Jugendlichen schrittweise mehr Eigenverantwortung übernehmen (müssen), nicht mehr mit der Rolle als Schülerinnen und Schüler in diese Situation fixiert werden.