Auch eine "überschneidende Behandlung" mit Remdesivir und Glucokortikoiden ist möglich. Vermutet wird aktuell, dass Remdesivir besser am Anfang der Infektion wirkt, wenn sich das Virus vervielfältigt, da es die "Kopiermaschiene" des Virus blockiert, die dieser zu seiner Vermehrung braucht (virale Phase). Während des weiteren Verlaufs einer schweren Covid-19 Erkrankung kommt es bei einem Teil der Patienten zu einer überschießenden, körpereigenen Immunantwort auf den Infekt (hyperinflammatorische Phase), welche nicht nur den Erreger, sondern auch die eigenen Zellen angreifen kann. Grippeschutzimpfung und cortison 1. Ziel ist es, mit Glucokortikoiden diese "überstarke" Reaktion zu vermeiden. Da Glucokortikoide das Immunsystem schwächen (unterdrücken) wird aktuell darüber diskutiert, wann es am besten zum Einsatz kommt – einerseits will man die Überreaktion bremsen, andererseits möchte man die körpereigene Abwehr, insbesondere am Anfang der Erkrankung nicht bremsen. Eine Gratwanderung, deren Weg durch weitere Studien geklärt werden muss.
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Die Frage beinhaltet 2 grundsätzliche Aspekte. Der eine Gesichtspunkt ist, ob und wie sich eine Impfung auf die rheumatische Grunderkrankung auswirken könnte. Der andere Aspekt ist die Frage, ob und inwieweit Impfungen unter der laufenden antirheumatischen Therapie empfehlenswert, möglich oder sogar verboten sind. Ich habe in rheuma-online einige Beiträge zu dieser Thematik geschrieben, ebenfalls findet sich einiges an Stellungnahmen dazu auf der Homepage von TIZ (TNF-alpha-Informations-Zentrum, ). In einem ähnlichen Zusammenhang findet sich dort auch ein Beitrag von unserem Beiratsmitglied Dr. Cortison und Impfungen [Archiv] - MEDI-LEARN Foren. Hübner. Die wesentlichen Gesichtspunkte daraus gebe ich im folgenden noch einmal wieder:
Impfungen bei rheumatischen Erkrankungen: Allgemeine Gesichtspunkte
Allgemein ist die Frage nach Impfungen bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen oder immunologischen Systemerkrankungen sehr schwierig und vor allem auch nicht pauschal zu beantworten. Es gibt zu dieser Frage relativ wenig wissenschaftliche Literatur und noch weniger systematische Untersuchungen.
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»Alle bislang in der EU gegen SARS-CoV-2 zugelassenen Impfstoffe sind keine Lebendimpfstoffe«, sagte Professor Dr. Ulf Müller-Ladner von der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim. Sowohl die mRNA- als auch die Vektorimpfstoffe enthalten keine replikationsfähigen Pathogene und sind daher unproblematisch. Die vier Impfstoffe seien »ohne Präferenz uneingeschränkt« einsetzbar. »Abgesehen von bekannten Allergien gegen Bestandteile der Vakzinen gibt es keine Kontraindikationen für die Covid-19-Impfung «, so Müller-Ladner. Schutz vor Covid-19: Impfen bei immunsuppressiver Therapie | PZ – Pharmazeutische Zeitung. Laut den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) soll bei diesen speziellen Patienten vor Beginn und nach Ende der Impfserie ein Mindestabstand von zwei Wochen zu anderen Impfungen eingehalten werden. Die Impfdosen sollten bei Personen unter immunsuppressiver Therapie möglichst zum Zeitpunkt der geringsten Immunsuppression verabreicht werden, was aber in der Praxis nicht immer funktioniere, so Müller-Ladner. Eine bestehende Therapie sollte weder pausiert noch unterbrochen werden.
Letztlich fällt jedoch Ihr behandelnder Arzt die Entscheidung über die Notwendigkeit einer Impfung. Wir können Ihnen nur unsere Vorgehensweise und Entscheidungsgrundlagen bei unseren Patienten darlegen. Keywords: Impfungen * Grippeschutzimpfung * rheumatoide Arthritis * RA * chronische Polyarthritis * cP * Methotrexat * Lantarel * Sulfasalazin * Azulfidine RA * Cortison * Prednisolon * Decortin