In der Entwicklungszusammenarbeit wird Empowerment vor allem als ein Prozess angesehen, der das Selbstvertrauen benachteiligter Bevölkerungsgruppen stärkt und sie befähigt, ihre Interessen zu artikulieren. Capacity Buildung vermittelt hingegen das Handwerkszeug, damit Menschen sich selbst ein besseres Leben aufbauen können. © CBM/Happuc
Mawugnon (r. ) aus Togo ist Witwe, alleinerziehend – und blind. Dank eines Darlehens und der Unterstützung ihrer Selbsthilfegruppe kann die 35-Jährige den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder mit ihrem Gemüsehandel bestreiten. Behinderte Menschen in Entwicklungsländern sind bislang eine benachteiligte Bevölkerungsgruppe. Durch Hilfe zur Selbsthilfe, Empowerment und Capacity Building unterstützt die CBM sie in ihren Anstrengungen, ihre Interessen und Rechte selbstständig einzufordern und umzusetzen. Sie verfolgt dabei einen zweigleisigen Ansatz: Verankerung der Belange behinderter Menschen in allen strategischen Bereichen der Entwicklungspraxis bei gleichzeitiger Förderung spezifischer Projekte, die Menschen mit Behinderungen befähigen und stärken.
Hilfe Zur Selbsthilfe Soziale Arbeit
Soziale Arbeit in Subsahara-Afrika war auch nach der Unabhängigkeit der afrikanischen Länder von der kolonialen Herrschaft noch stark an europäischen oder ›westlichen‹ Konzepten orientiert. Um jedoch den lokalen Gegebenheiten in höherem Maße gerecht zu werden, wurde eine ›Indigenisierung‹ gefordert, die durch eine Anpassung der Ausbildung und einer dem sozio-kulturellen Kontext entsprechenden Praxis zum Ausdruck kommen sollte. Entwicklungszusammenarbeit in diesem Sinne zielt folglich auf die Befähigung der Menschen auf lokaler Ebene und zugleich auf die Veränderung staatlicher und internationaler Strukturen ab, die diese lokale Lebenswelt prädominieren. An die Stelle der Hilfe werden dabei die Befähigung zur Selbstorganisation und das Empowerment gesetzt, um soziale Entwicklung zu ermöglichen. Mit diesem Ansatz verbunden ist eine Ausrichtung der Sozialen Arbeit, die sich nicht nur durch konkrete Fallarbeit kennzeichnet, sondern sozialräumlich orientiert und mit dem Ziel der Verbesserung der Lebenssituation lokaler Gemeinschaften am Gemeinwesen ausgerichtet ist (vgl. Rehklau / Lutz 2007, S.
Entwicklungszusammenarbeit besteht dabei auf direkter personeller Ebene zwischen europäischen Entwicklungshelfern und Dorfbewohnern in den Entwicklungsländern. Dass Projekte vermehrt von den Betroffenen selbst und von einheimischen Projektleitern geleitet werden, ist Ausdruck der Tendenz zur Hilfe zur Selbsthilfe in der Entwicklungshilfe / Entwicklungspolitik. Hilfe zur Selbsthilfe in der Medizin [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hier kann Hilfe zur Selbsthilfe bedeuten, dass der behandelnde Arzt dem Patienten Tipps zur Prophylaxe oder zur Weiterbehandlung gibt. Darüber hinaus kann sich der Patient aus Broschüren, Medizinbüchern und Selbsthilfegruppen Informationen über seine Krankheit beschaffen. Das ist jedoch nur möglich, wenn er eine Einsicht in seinen Krankheitszustand hat. Eine Sonderstellung nimmt hier das Buch Where There Is No Doctor ein, das in Entwicklungsländern – wo auf 10000 Einwohner oftmals nur ein, zwei oder drei Ärzte kommen – den Laien zur kompetenten medizinischen Hilfe befähigen soll.