", erntet irritierte Blicke. Dennoch ist die Botschaft dahinter Muttersprachlern sicherlich bekannt und bedarf keiner weiteren Erklärung. Sowohl der Begriff "dünken", welcher im Mittelhochdeutschen für "scheinen" steht, als auch altertümliche Redewendungen wie "gar flugs" oder die mittelhochdeutsche Adverbialbildung "von dannen", die so viel wie "fort" bedeutet, finden im modernen Sprachgebrauch in der Regel nicht statt. Überhaupt kommen Begriffe und Redewendungen aus dem Mittelhochdeutsch entweder nicht mehr vor oder sie haben in der heutigen Verwendung eine andere Bedeutung. So stand der Ausdruck "toll" im Mittelalter zum Beispiel nicht für "schön", sondern "verrückt" oder auch "wahnsinnig". Sprache im Wandel der Zeit: Zwei Epochen - eine Bedeutung im Laufe von über 2. 000 Jahren
von Horaz (65-8) bis zum Internet-Akronym (2012)
Sprache ist und bleibt eben eine lebendige Materie, die sich kontinuierlich weiterentwickelt und auf kulturelle Einflüsse reagiert. Der Horazische Appell Carpe Diem beispielsweise aus dem Gedicht "Ode an Leukonoe", entstanden um 23 v. Chr., sowie das Internet-Akronym Yolo, das für "You only live once" steht und von der Langenscheidt-Jury zum Jugendwort 2012 gekürt wurde, unterscheiden sich vor allem sprachlich.
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Sprache Im Mittelalter 2017
Sendung: extra 3 | 08. 04. 2021 | 22:50 Uhr
3 Min
Sprache hat sich immer schon geändert. Und immer schon haben die Menschen über Sprache und ihre Bedeutung diskutiert. Haben sie mal einen Blick in einen deutschen Text aus dem 13. Jahrhundert geworfen? Da verstehen Sie kein Wort. Wörter ändern sich. Sprache ändert ihre Bedeutung. Und auch das königliche "Wir" führte im Mittelalter bereits zu manchem Missverständnis.
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Domesday Book heute Domesday Book besteht aus zwei Bänden, einem kleinen Buch mit den Daten für Essex, Norfolk und Suffolk sowie einem großen Buch mit den restlichen Grafschaften, für die Daten gesammelt wurden. Keine Aufzeichungen gibt es für London, Winchester, Northumberland, Durham, den Nordwesten Englands und Wales außerhalb seiner Grenzregionen. Ursprünglich wurde Domesday Book in der königlichen Schatzkammer in Winchester aufbewahrt, vom 13. bis 19. Jahrhundert in Westminster, 1859 zog es nach London, 1996 schließlich ins Nationalarchiv in Kew, Richmond upon Thames (bei London) um.
Das Mhd. (seit etwa 1600 auch das Mndd. ) werden vom ® Frühneuhochdeutschen abglöst und zwar umso durchgreifender, als durch das Aufkommen von Papierherstellungs- und Buchdrucktechnik in der zweiten Hälfte des 15. sich Auflagenstärke und Leserschaft stark vermehrten. Zudem bewirkte die Urkundensprache kaiserlicher und fürstlicher Kanzleien (s. Kanzleisprachen) zunehmende Konvergenz der Schriftsprachen. Quellen für das Fnhd. sind: religiöse und weltliche Texte in lyrischer, epischer und dramatischer Form, Urkunden, Rechtsbücher, Predigtsammlungen, Bibelübersetzungen, Fachliteratur, Briefe. Seit Karl d. war das sogenannte ® Mittellatein die abendländische Kleriker-, Verwaltungs- und Wissenschaftssprache. Er hatte zur besseren Führung seines vielsprachigen Reiches nach einer einheitlichen Zweitsprache gesucht und und sie in dem Latein gefunden, wie es sich in irischen Klöstern erhalten hatte und welches dem spätantiken Latein am nächsten stand. Da sich Karl auf den Klerus als alleinigen Kulturträger stützte, war er vorrangig an der Bildung der Kleriker – besonders an deren Ausbildung in der Lese- und Schreibkunst – interessiert.