Putzig sieht er aus in seiner inzwischen als Standard geltenden Kluft aus schwarzer Tunika, Leggings und Stiefelchen, die Strat praktikabel über seinem deutlich erkennbaren Bäuchlein festgeschnallt. Zwar gilt er nach wie vor als schwieriger Charakter, in Bayern ginge Blackmore vielleicht als der perfekte 'Grantler' durch, doch schon zwischen dem Opener ›Spotlight Kid‹ und dem folgenden ›I Surrender‹ vom 1981 erschienenen DIFFICULT TO CURE grätscht er gleich mal elegant vor den ersten Reihen seines Publikums und wirkt dabei wirklich gut gelaunt. Rainbow konzert münchen 2012 relatif. Dieser Eindruck zieht sich weiter durch das gesamte Set. Ritchie hat großen Spaß an dieser Show. Zwar hält er sich oft im Hintergrund auf und lässt seinen jungen Sänger mit der Dio-Stimme (Ronnie Romero) machen, zum richtigen Zeitpunkt jedoch interagiert er immer mal wieder mit dem Publikum, zum Beispiel als er es zum Singen des Riffs von ›Black Night‹ animiert. Das ist auch wichtig, schließlich ist man an diesem heutigen Abend einzig und alleine wegen Ritchie hier.
Rainbow Konzert München 2019 Results
Jeder erinnert sich bestimmt noch an alte Windows-Bildschirmschoner oder die visuellen Laser-Kunststücke, die der Windows-Mediaplayer früher beim Abspielen von Musik automatisch erstellte. So in etwa sah – wenn nicht gerade die Ausstrahlung von Cover-Artworks für Erholung sorgte – die visuelle Untermalung des Konzerts aus. Gestört hat das nicht, allerdings für das ein oder andere Schmunzeln gesorgt. Konzertkritik: Rainbow in München Juni 2019 | redaktion42's Weblog. Nach ›Burn‹ verabschiedet sich die Truppe von der Bühne, kurz später kehrt Ritchie noch einmal wieder und wirft vorsichtig T-Shirts und CDs in die Menge, bevor er sich seine Gitarre ein letztes Mal umschnallt und das vielleicht größte Riff aller Zeiten anstimmt: Zuerst zupft er es noch im Stile eines Kinderlieds, dann greift er ordentlich in die Saiten und lässt ›Smoke On The Water‹ durch die Halle tönen. Und so wenig man diesen Song aufgrund seiner höchst penetranten Radio-Präsenz heute noch hören mag, so wird dieses eine geniale Riff von vielen genialen Ritchie-Riffs wohl mit ziemlicher Sicherheit die Jahrhunderte überdauern.
Rainbow in München – ich wollte Herrn Blackmore nochmal sehen. Memories of Rock – so war die Tour betitelt und wenn ich mich an Rainbow erinnere, dann kommt mir als erstes der legendäre Auftritt der Jungs um Ritchie Blackmore von 1977 in der Münchner Olympiahalle in den Sinn. Gleich vorweg: So ein Auftritt ist es im Juni 2019 am gleichen Ort nicht geworden. Ich war kein Freund von Blackmores Mittelalter Gedöns und so freute ich mich, dass der ehemalige Guitar Hero wieder mit seiner Hardrock Combo Rainbow auf Tour ging. Und er kam für ein einziges Konzert nach Deutschland und sogar in meine Heimatstadt München. Rainbow konzert münchen 2019 results. Die bayerische Landeshauptstadt bedeutet für Blackmore viel und er strengte sich an. Nachdem Ronnie James Dio und Cozy Powell von 1977 ja nicht mehr unter uns weilen, musste Blackmore seine Band neu aufbauen und es ist ihm gelungen. Die Spielfreude der Band ist ihnen hoch anzurechnen. Aber was ist aus unserem Helden Blackmore geworden? Einst ein Berserker auf der Bühne, der musikalisch provozierte, der den meisten der heutigen Gitarristen "den Arsch" abspielen konnte (Zitat Blackmore) – ja was ist aus ihm geworden?