Weitere Infos und die aktuelle Liste an benötigten Hilfsgütern gibt es bei Tina Pfäffel, die Olga Mayr bei ihrer Hilfsaktion unterstützt. Die Berg im Gauerin wollte eigentlich nur ein paar Flyer gestalten, um ein wenig zu helfen. "Ja, und aus dem Ich-mach-nicht-viel ist etwas ganz Großes geworden", erzählt die Mutter von zwei Kindern. Sie wolle Olga Mayer auch weiterhin begleiten und unterstützen so gut sie könne "In Olgas Team bin ich für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, betreue den Instagram Kanal, den WhatsApp-Chat und bin für sämtliche Fragen zu den Spenden zuständig", erzählt Pfäffel. Momentan wird donnerstags, freitags und samstags gesammelt und verpackt. "Wer außerhalb der Öffnungszeiten etwa spenden möchte, kann sich gerne melden, dann finden wir bestimmt eine Möglichkeit", sagt Pfäffel. Die beiden Frauen freuen sich zudem über weitere Hilfe und helfende Hände. Olga von roeder baby. "Wir sind dankbar für jede Unterstützung", betont Olga Mayr. SZ
Olga Von Roeder Baby
Immer feste druff. Mittenmang. Ihre Lieder sind in der Berlin Hall of Fame konserviert. Sie hat längst ihre Straße, ihre Promenade, Platz und Büste vor dem Friedrichstadtpalast, eine Gedenktafel am Wohnhaus in der Regensburger Straße und ihre Seite im Herbarium der Berliner Pflanzen. Aber Claire Waldoff ist ganz und gar Vergangenheit, nicht revitalisierbar. Lesbengeschichte - Biografische Skizzen - Claire Waldoff. Man erinnert sich freilich gern an sie. Ob in gefühlten 90 Jahren noch jemand nach einer Desirée Nick Lehm schmeißen wird? Und sei es nur ehrenhalber?
Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen in Rekordauflagen und Tourneen machen die sozial engagierte Künstlerin in ganz Deutschland populär. Die Machtübernahme der Nazis bedeutet für Waldoff einen deutlichen Einschnitt, wenn auch kein abruptes Ende ihrer Karriere. Nur ein Tropfen im Meer: Von Schrobenhausen aus koordiniert Olga Mayr Hilfe für die Ukraine. Ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen im Dritten Reich sind legendenumwoben. Von Verhaftungen und Berufsverbot ist immer wieder die Rede. Tatsächlich hat die Sängerin zu Beginn des Jahres 1933 vorübergehend ein "politisches Auftrittsverbot" bekommen, da sie zuvor bei Veranstaltungen der kommunistischen Roten Hilfe mitgewirkt habe. Nach Vorlage des "Ariernachweises" und ihrem Eintritt in Goebbels Reichskulturkammer kann sie aber wieder auftreten. Das Publikum liebte sie noch immer, obwohl – oder gerade weil – sie mit ihren Markenzeichen – Schlips, Hemdbluse und "bronzeroten knisternden Bubihaaren" und zuweilen "rauchend und fluchend wie ein Müllkutscher", wie es ihr Freund Heinrich Zille ausdrückte – keineswegs dem vom Regime propagierten Frauentyp entsprach.