Welche Methoden erweisen sich dabei als wirkungsvoll? Seifried: Um interkulturelle Kompetenz zu vermitteln, ist es am besten und wirkungsvollsten, wenn Lehrkräfte als Vorbilder agieren und Werte vorleben: Die selbstbewusste, gut ausgebildete Lehrerin zeigt ein neues Frauenbild. Der freundliche, zugewandte Lehrer zeigt klare Autorität auch ohne Schläge. Ebenso hat es sich bewährt, wenn Kinder aus geflüchteten Familien so schnell wie möglich mit anderen Schülern zusammen Zeit verbringen, etwa beim Mittagessen oder beim Sport, um sie auch möglichst schnell in Regelklassen integrieren zu können. Auch Schülerpatenschaften sind eine gute Sache. Worauf kommt es in der Elternarbeit an? Seifried: Die Elternarbeit ist sehr wichtig. Schulen brauchen die Unterstützung der Eltern. Die Schulen müssen klare Positionen beziehen, zum Beispiel dazu, dass in Deutschland Kinder nicht geschlagen werden und Gewalt gegen Kinder unter Strafe steht. Was braucht es, um die Lehrer besser zu unterstützen? Seifried: Für die Lehrkräfte müssen mehr Möglichkeiten zur Beratung und Supervision angeboten werden, doch ein Schulpsychologe hat in Berlin zehn Schulen oder 5.
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Zur Interaktion zwischen Menschen verschiedener Kulturen, Opladen: Westdeutscher Verlag. Thomas, Alexander (2003): Kulturvergleichende Psychologie, Göttingen (u. a. ): Hogrefe, Verlag für Psychologie
Download references Copyright information © 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden About this chapter Cite this chapter Ekinci-Kocks, Y. (2012). Interkulturelle Kommunikation: Interkulturelle Konflikte – Mögliche Vermittlerfunktion der Lehrkräfte Ein Fallbeispiel. In: Fereidooni, K. (eds) Das interkulturelle Lehrerzimmer. VS Verlag für Sozialwissenschaften. Download citation DOI:
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Print ISBN: 978-3-531-18467-8
Online ISBN: 978-3-531-94344-2 eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)
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Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, einen zweijährigen Schulentwicklungsprozess in einem der beiden Schwerpunkte anzustoßen. Die Projekte werden vor Ort von Teach First Deutschland Fellows geleitet, durch IMAP Berater*innen im Prozess begleitet und durch unterschiedliche Lehrkräftegruppen mit konkreten Maßnahmen umgesetzt. Nach einer Diagnosephase zu Beginn dieses Jahres hat nun die erste Intervention für alle beteiligten und interessierten Lehrkräfte stattgefunden: die online durchgeführte Weiterbildung zum Thema "Interkulturelle Kommunikation und Kompetenz in Schule". Drei knackige Online-Module für mehr Ambiguitätstoleranz
Was ist Kultur eigentlich? Mithilfe von Alltagsbeispielen, Definitionen und Modellen aus der Kulturwissenschaft erschlossen die Teilnehmenden im ersten Modul unterschiedliche Blickwinkel auf Kultur. Ziel war es, das Bewusstsein für unbewusste Kulturaspekte bei den Teilnehmer*innen zu stärken und eine Grundlage für die kommenden Einheiten zu legen. Darauf aufbauend führten wir das Kulturverständnis ein, das uns bei IMAP eint: Für uns ist Kultur der Prozess, in welchem Menschen untereinander aushandeln, was zwischen ihnen als normal gelten soll.
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Die Herausforderung an die Schüler: dem in die Enge getriebenen Passanten zu helfen. Im geschützten Raum für draußen üben
Zwei ganz verschiedene Situationen, die gar nicht direkt mit interkulturellen Konflikten zu tun haben. Im Gegenteil: "Wir meiden bestimmte Kontexte ganz bewusst, etwa konkrete ethnische oder rassistische Konflikte. Weil manche unserer Schüler solche Situationen tatsächlich schon erlebt haben und wir es für kontraproduktiv halten, das hier noch mal durchzuspielen", sagt Mewes. Trotzdem treffen die im Kurs behandelten Situationen den Kern und machen fit für die Realität: Wie ist es, wenn ein Flüchtlingskind neu in eine fremde Klasse kommt? Was macht man, wenn in der U-Bahn jemand rassistisch angepöbelt und angegriffen wird? Deutsch als Zweitsprache (2. Auflage) · Didaktik für die Grundschule Buch Dass der 2009 zunächst nur im Rahmen einer Förderung erprobte Kurs sich fest in der Schule etabliert hat, liegt laut Mewes auch daran, dass er eingebettet ist in ein pädagogisches Gesamtkonzept, hinter dem die Schule steht.
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Sie können Konflikte aktiv angehen und daran zusammen mit den Schülern wachsen. Sie können auf die Eltern mit Geduld und Ausdauer zugehen, um auch in diesen wichtigen Beziehungen interkulturelle Brücken zu bauen, statt Konflikten aus dem Weg zu gehen. Die beste Basis und Quelle vielfältiger Inspiration für interkulturelles Lernen sitzt den Lehrern direkt gegenüber: die Schüler selbst. Die multikulturelle und vielsprachige Lebenswelt der Schüler ist laut Stefan Seitz die beste – weil authentische – Basis für den interkulturellen Unterricht. Seitz ist Leiter des Praktikumsamtes an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und bildet Studierende aller Schularten als Schulpädagogen aus. Je stärker sich die Schüler selbst einbringen können und dabei respektiert werden, umso besser werde der Unterricht, davon ist Seitz überzeugt. Er hat viele Ideen, wie man den interkulturellen Unterricht konkret gestalten kann. Zwei Beispiele:
Die Schüler filmen ein Video-Tagebuch aus dem Alltag eines Mitschülers aus dem Ausland oder mit einer seltenen Religionszugehörigkeit.
Nicht selten haben Jugendliche sogar ohne Eltern die Flucht gemeistert. Das ist ein wesentlicher Unterschied zu Kindern mit (und ohne) Migrationshintergrund, die eine solche Verfolgung und vor allem Flucht nicht erlebt haben. Geflüchtete Kinder und Jugendliche haben in einem Alter, in dem sie ihre Lebenswelt erst erkunden und stabile Bezugspersonen sowie ein stetes Umsorgen brauchen, die einschneidende Erfahrung der Flucht gemacht. Die Mehrzahl von ihnen ist traumatisiert. Diesen Umstand müssen Pädagogen wahrnehmen und berücksichtigen. Ein Trauma zu erkennen ist bei Kindern deutlich schwieriger, denn die Symptome sind vielfältiger und weniger eindeutig als bei Erwachsenen. Hellhörig sollten Pädagogen werden, wenn sie mehrere folgender Symptome erkennen, die nicht auf eine andere Ursache zurückzuführen sind: Bei Kleinkindern liegen häufig eine Störung des Affekts sowie eine Dysregulation des Essens, Schlafens oder des Sozialverhaltens vor.