Niemand konnte eine Kerze so kalt flackern lassen wie er. Auch in seinen dunklen Bildern blieb nichts unentdeckt. Viel wei man nicht von ihm. Er hat reich geheiratet, und die Nachbarn haben sich desfteren ber seine lrmende Hundeschar beschwert. Der Knstler verschwindet nach seinem Tod von der Bildflche. Angeblich hatte sein Sohn hier die Hand im Spiel, weil er sich fr den brgerlichen Vater schmte. Manche Werke wurden anderen Knstlern zugeschrieben. Erst der deutsche Hermann Voss identifizierte ab 1915 de la Tours Bilder, ein schwieriges Unterfangen, da sie meist weder signiert noch datiert waren. Als 1960 die Wahrsagerin in die USA verkauft wurde, war das ein harter Schlag fr den Louvre, denn dort gibt es nur vier Bilder von Georges de la Tour. Link zum Bild Der Falschspieler mit dem Karo-Ass
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- Der falschspieler mit dem karo as un
Der Falschspieler Mit Dem Karo As Un
Eine sehr gelungene Szene in dem Film ist das Kartenspiel, das mehr oder weniger den gesellschaftlichen Abstieg von Lyndon einleitet. Hier ist es die Wahl des Weines, die ber die Kartenlage des Gegners informiert. Aber nicht alle Kartenspielbilder sind Schelmenbilder oder erzhlen von Betrug. Goya malt frhliche und unschuldige Bilder beim Kartenspiel im Freien, bei John Mix Stanley sind es Indianer in Kriegsbemalung, die auf ihrem Wams sitzend sich dem Spiel hingeben, und Degas malt die Knstlerin Mary Cassatt beim Kartenspiel. Eines der bekanntesten und groartigsten Bilder dieser Art malt um 1620 der Lothringer Knstler Georges de la Tour (1592-1652):
Der Falschspieler mit dem Karo-Ass. Es gibt zwei Versionen dieses Bildes. Die hier besprochene hngt im Pariser Louvre und misst 106 x 146 cm. Der Falschspieler mit dem Karo-Ass von Georges de la Tour | BIldquelle:
Obwohl man weder Fenster noch Tren sieht, ist es ein Tagstck. Es fehlt die obligatorische de la Tour-Kerze, die sonst seine Nachtbilder zum Leuchten bringt.
Die anderen Spieler nehmen ihr Umfeld nicht wahr. Das gefllte Weinglas scheint fr den jungen Mann rechts, das Opfer, gedacht zu sein. Auf dem Tisch vor dem naiv-unschuldig blickenden Knaben mit Locken und Federhut liegen noch viele Goldmnzen. Seinen Kleidern nach ist er wohlhabend, vielleicht sogar adelig. Sicher ist, dass er gerade finanziell erleichtert wird, denn er ist so auf seine Karten konzentriert, dass er das subtile Augen- und Gestenspiel der anderen gar nicht bemerkt. Vielleicht ein moralisch erhobener Zeigefinger des zeitweilig religisen de la Tour vor der Kombination Wein-Weib-Kartenspiel. Auf des Knstlers Farbpalette befindet sich hartes Wei, Rotbraun, Blau und ein schmutziges Beige. Die Konturen der Personen sind scharf gezeichnet, nur der Falschspieler bleibt im geheimnisvollen Zwielicht. Christa Blenk - 5. Juli 2020 ID 12338
Georges de la Tour wird gern als Nachfolger der Caravaggisten bezeichnet. Das trifft nur bedingt zu. Er war ein Meister des leidenschaftslosen und stillen Kerzeneinsatzes.