- Wieder
ruhige Athemzüge. Das Vöglein war vor Schreck verstummt. Da - über ihm schwebte
dicht der Schatten. Wie ein Tuch, wie ein schwarzes Tuch. Aber nein, es
war kein Schatten mehr, auch kein Tuch. Wie ein großer, schwerer
Futtertrog sah es aus. Rilke.de - Gedichte. Nein, jetzt, jetzt wie eine Kugel, und da dehnte
sich etwas nach rechts, - nach links, - wie Flügel: ein Vogel
schien es ein großer, dunkler Vogel... Das kleine, arme Thier im Bauer zitterte. Es konnte sich nicht
rühren, auch nicht schreien, und der Schnabel stand doch so weit
offen! Da kam ihm auf einmal der Wald in den Sinn und Blättergrün
und Sonnengold, und dann das kleine Mädchen, das immer mit ihm
spielte, - und die Apfelschnitte, die sie ihm sonntags brachte, - und... Der große, schwarze Vogel hatte des Käfigs Stäbe
durchdrungen. Er war ganz nahe. Immer tiefer sank er so schwarz, so
schwer.....
Noch einmal schüttelte der gequälte Kleine seine Federn. - Er
hob das Köpfchen, - da schlugen die Schwingen des schrecklichen,
schwarzen Schatten ganz über ihm zusammen - ganz - ganz......
"Mutter, Mutter! "
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Gleißendes, weißes Licht holt am Ende des Stückes das Publikum zurück ins Jetzt. Keersmaeker greift hier, trotz aller Gattungsüberschneidungen oder besser –überlagerungen auf eine uralte Tradition zurück. Eine Tradition, auf die man sich derzeit in vielen verschiedenen Kunstproduktionen besinnt. Es ist die Überlieferung von Geschichten, Mythen, Märchen in ihrer ursprünglichsten Form, mittels der mündlichen Erzählung. Dabei macht es nichts aus, dass die Ballade über den tragischen Tod des jungen Soldaten in Reimform übermittelt wird. Vieles, was über die Jahrhunderte an Literatur von einer Generation an die nächste weitergegeben wurde, geschah auf diese Art und Weise. Es ist gerade der Rhythmus eines Textes, der sich, immer und immer wieder rezitiert, auch im Körper festsetzt. Rilke über den tod eines sportlers. Nicht nur der Geist alleine, der dem Geschriebenen innewohnt, sondern vor allem auch der Körper selbst ist es, der es möglich macht, über Raum und Zeit hinweg eine Geschichte am Leben zu erhalten. Das ist genau das, was in der Performance "Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke" so überaus deutlich wird.
Rilke Über Den Tod Eines Sportlers
Voreingenommen, wie wir es gegen den Tod sind, kommen wir nicht dazu, ihn aus seinen Entstellungen zu lösen … glauben Sie nur, <… > daß er ein Freund ist, unser tiefster, vielleicht der einzige durch unser Verhaltung und Schwanken niemals, niemals beirrbare Freund … und das, versteht sich, nicht in jenem sentimentalistisch-romantischen Sinn der Lebensabsage, des Lebens-Gegenteils, sondern unser Freund, gerade dann, wenn wir dem Hier-Sein, dem Wirken, der Natur, der Liebe … am leidenschaftlichsten, am erschüttertsten zustimmen. Das Leben sagt immer zugleich: Ja und Nein. Er, der Tod (ich beschwöre Sie, es zu glauben! Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke Archive - European Cultural News. ) ist der eigentliche Ja-Sager. Er sagt nur: Ja. Vor der Ewigkeit. ********************
Mit diesen Gedanken zum Leben wünsche ich schöne Stunden, Tage, Wochen und Jahre im Hier-Sein! lebe lieber leichter
Deine Rani
Rilke Über Den Tod Er Den Tod Hinaus
– Ich will nicht sagen, daß man den Tod lieben soll; aber man soll das Leben so großmütig, so ohne Rechnen und Auswählen lieben, daß man unwillkürlich, ihn (des Lebens abgekehrte Hälfte), immerfort mit ein-bezieht, ihn mit-liebt, – was ja auch tatsächlich in den großen Bewegungen der Liebe, die unaufhaltsam sind und unabgrenzbar, jedesmal geschieht! Nur weil wir den Tod ausschließen in einer plötzlichen Besinnung, ist er mehr und mehr zum Fremden geworden und, da wir ihn im Fremden hielten, ein Feindliches. Es wäre denkbar, daß er uns unendlich viel näher steht, als das Leben selbst … Was wissen wir davon? Rilke über den tod bild. Unser effort (dies ist mir immer deutlicher geworden mit den Jahren, und meine Arbeit hat vielleicht nur noch den einen Sinn und Auftrag, von dieser Einsicht, die mich so oft unerwartet überwältigt, immer unparteiischer und unabhängiger … seherischer vielleicht, wenn das nicht zu stolz klingt … Zeugnis abzulegen), … unser effort, mein ich kann nur dahin gehen, die Einheit von Leben und Tod vorauszusetzen, damit sie sich uns nach und nach erweise.
Rilke Über Den Top Mercato
Ja und heute sehen wir Werke in den Küchen und Fluren der deutschen Wohnstätten als allerlei Drucke, die vor 100 Jahren für die Menschen ein Greuel darstellten. Selbst die Einrichtungshäuser und Baumärkte scheuen sich nicht einen Kandinsky oder Chagal als Billigdruck zu verschleudern. Ein Klimt oder Schiele ist inzwischen ebenso annehmbar, wie ein Van Gogh (der übrigens zu Lebzeiten nicht ein Bild verkaufen konnte). Der Tod — Rilke. Ganz zu schweigen von den Impressionisten wie Monet, Renoir oder Cezanne, die heute allerorten Wohnzimmer Wände, Postkarten und Tassen schmücken. Stanko 2020| smaragd turqouise | oil on canvas | 80 x 80 cm
Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe die Kunst dieser Kollegen und ihr Schaffen, das ja zu ihrer Zeit revolutionär und aufwühlend gewesen ist, aber das ist nun auch schon viele Jahre her. Die Kunst und jegliche Art der Darstellung hat sich doch grundlegend gewandelt, erweitert und fortentwickelt. Ja selbst meine Bilder sind in ihrer Mach-Art irgendwie anachronistisch – Öl auf Leinwand – oberflächlich betrachtet.
Rilke Über Den Tod Von
Wäre nicht eine Video Installation, eine Performance oder eine rein Gedankliche Kunst viel angemessener? Vielleicht, ja vielleicht wenn es mir um den Effekt ginge. Doch das ist nicht mein Ansatz…
Wenn wir uns dem Zeitgemäßen nähern, so ist doch wohl ein wichtiger Aspekt die Wahrnehmung und der Wahrnehmungs-Prozeß zu nennen. Ohne darauf einzugehen ist zeitgemäße Kunst eher überflüssig oder beiläufig. Also egal und austauschbar. Rainer maria rilke gedichte über den tod. Stanko 2020 | darkfield-eastern | oil on canvas | 80 x 100
Stanko 2020 | magenta-orange-red-print | oil on canvas – overpainted print | 90 x 90
Nun bei dieser Arbeit könnte ich Ablehnung noch verstehen, obwohl die Technik spannend ist und zukünftig bestimmt noch öfters bei mir zum Einsatz kommt. Das " Original " hängt übrigens in Alicante / Spanien. Vom Original ließ ich einen Druck auf Leinwand anfertigen. Der war zwar ansehnlich, doch irgend fad, also ging ich her und übermalte den Druck immer wieder – wiederum mit Ölfarben – bis das "neue" Bild die von mir gewünschte Intensität aufweist.
Diese vokale Bühnenpräsenz, gepaart mit reduzierten Bewegungen, die teilweise einfrieren, sie an einem bestimmten Punkt festnageln, während sie weiterspricht, ist außerordentlich. Das Oszillieren ihres Idioms, das zwischen Hochdeutsch, Flämisch und Österreichisch pendelt, ergibt ein einzigartiges Klangmuster. Gepaart mit der rhythmischen Reimform beginnt man in diesem letzten Teil zu verstehen, wie sich Klang, Atem, Satzbau und Inhalt, wie sich Musik und Tanz hier zu einem einzigartigen Kunstwerk verdichten, das wie aus Raum und Zeit gefallen scheint. Durch eine dramatische Lichtregie, welche die Bühne ab der Beschreibung der Schlossbrandschatzung in ein blutiges Rot taucht, wird das Ende des Stückes stark emotional visualisiert. Der Höhepunkt, der Tod des jungen Cornets, wird von Keersmaeker reduziert und intensiv zugleich wiedergegeben. Das Ritardando, das sie in den letzten Satz, zwischen die letzten Worte einschiebt, lässt jenen Moment vor dem eigenen inneren Auge wie in Zeitlupe nachvollziehen, in dem der junge Rilke wahrnimmt, dass er seine letzten Sekunden auf dieser Welt erlebt.