Dadurch kann in der operierten Körperregion gezielt die Schmerzübertragung reduziert werden. Je nach Eingriff stehen für Sie folgende Schmerzkatheterverfahren zur Verfügung:
Für Operationen an der Schulter: Interskalenärer Plexuskatheter
Für Operationen am Arm: Axillärer Plexuskatheter
Für Operationen am Bein: 1. Nervus Ischiadicuskatheter, 2. Nervus Femoralisblockade
Für Operationen im Brust-/ Bauchraum: Periduralkatheter
Therapie akuter Schmerzen
Die Anlage des Katheters erfolgt vor der Narkoseeinleitung und bietet Ihnen bereits eine effektive Schmerzlinderung während der Operation, meist in Kombination mit einer Vollnarkose. Die Anlage der Katheter für Operationen an Schulter, Arm oder am Bein wird mit Hilfe eines Ultraschallgerätes und eventuell mittels niedriger elektrischer Stimulation des Nervs durchgeführt. Dieses Schmerztherapieverfahren bietet Ihnen viele Vorteile, u. a. ein geringerer Wundschmerz nach der Operation, gezielte Krankengymnastik durch gute Schmerzreduktion, frühe Mobilisation, geringerer Bedarf an Schmerzmitteln mit weniger Nebenwirkungen (z.
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In einer früheren Studie des Registers erwiesen sich kleine und häufige Operationen, darunter auch Eingriffe in der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde wie die Entfernung der Gaumenmandeln oder der Schilddrüse, als vergleichsweise schmerzhaft. Nun wurden erstmals Langzeitdaten zum Schmerz nach HNO-Operationen analysiert. Etwa 200 Patienten schätzten dazu ihre Schmerzbelastung sowohl am ersten Tag nach dem Eingriff, als auch sechs und zwölf Monate später ein. "Etwa zehn Prozent der Operierten klagten auch ein Jahr nach dem Eingriff noch über erhebliche Schmerzen im OP-Gebiet und mussten Schmerzmittel nehmen", fasst Studienkoordinatorin Dr. Katharina Geißler das Ergebnis zusammen. "Es kann also auch nach HNO-Operationen, die ja in der Regel eher kleinere Eingriffe darstellen, zu einer Chronifizierung der Schmerzen kommen. " Die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung chronischer Schmerzen, so ein weiteres Ergebnis der Studie, war erhöht, wenn die Patienten am ersten postoperativen Tag hohe Schmerzwerte berichtet hatten.
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"Es kann also auch nach HNO-Operationen, die ja in der Regel eher kleinere Eingriffe darstellen, zu einer Chronifizierung der Schmerzen kommen. " Die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung chronischer Schmerzen, so ein weiteres Ergebnis der Studie, war erhöht, wenn die Patienten am ersten postoperativen Tag hohe Schmerzwerte berichtet hatten. "Damit spielt eine gute Schmerztherapie nach HNO-Operationen nicht nur zur Bekämpfung des Akutschmerzes eine wichtige Rolle, sondern auch zur Prävention der Chronifizierung. Zukünftig sollte den chronischen postoperativen Schmerzen und deren Therapie mehr Bedeutung gegeben werden", betont Prof. Orlando Guntinas-Lichius, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Jena. Wissenschaftliche Ansprechpartner: Dr. Katharina Geißler
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Jena
Tel. +49-3641-9329390
E-Mail:
Originalpublikation: Graf N, Geißler K, Meißner W, Guntinas-Lichius O. A prospective cohort register-based study of chronic postsurgical pain and long-term use of pain medication after otorhinolaryngological surgery.
Bei grossen Eingriffen in Brust- oder Bauchraum bedient man sich der Periduralkatheter (PDA), die in den Wirbelkanal eingelegt werden. Eingriffe an den Extremitäten können durch periphere Nervenblöcke bzw. -katheter (PNB) versorgt werden. Je nach Operation (z. potenziell schmerzhafte Schulter-, Knie- oder Fussoperationen) unterscheidet sich dabei der Anlageort der PNBs. Das Versorgungsgebiet des betäubten Nervs «schläft», solange das Lokalanästhetikum zugeführt wird. Meist ist auch die Beweglichkeit eingeschränkt, da die sensiblen Nervenbahnen mit den für die Bewegung verantwortlichen Bahnen zusammen verlaufen. Durch die regionalen Verfahren wird meist eine bessere Schmerzreduktion erreicht, zudem treten weniger Nebenwirkungen wie Schwindel oder Übelkeit auf. Es besteht aber, wenn auch sehr selten, das Risiko der Nervenirritation oder -schädigung, sodass die Indikation auf potenziell schmerzhafte Eingriffe beschränkt bleiben sollte.