Bereits vorher zeigen sich deutliche Diskrepanzen zwischen der persönlichen und der objektiven Einschätzung der Pflegequalität. Daraus resultierende Mängel können aber bei regelmäßigen Besuchen in der Praxis frühzeitig erkannt, entsprechend behandelt und so zumindest zum Teil ausgeglichen werden. Unterbleiben diese Routineuntersuchungen, etwa weil der Patient bettlägerig oder aufgrund von Demenz oder anderen Erkrankungen nicht mehr in der Lage ist, das Haus zu verlassen, verschlechtert sich der Zahnstatus meist erheblich. Denn neben dem natürlichen Alterungsprozess, dem auch Zähne, Zahnfleisch und Kieferknochen unterliegen, können sich dann Nachlässigkeiten bei der Mundhygiene mit der Zeit zu ernsthaften Zahnerkrankungen entwickeln. Neben Karies sind hier vor allem Zahnbetterkrankungen zu nennen, die, wenn sie nicht behandelt werden, langfristig zu Knochenabbau und Zahnausfall führen können. Unbehandelte Parodontitis gilt bis heute als die Hauptursache für
Zahnverlust im Alter. Das ist insofern besonders kritisch, als selbst schwere Verlaufsformen heute sehr gut konservativ behandelt werden können – sofern denn der Patient zu einer zahnärztlichen Untersuchung in die Praxis kommt und die bisweilen schmerzhafte Untersuchung und Behandlung konsequent bis zum angestrebten Ziel durchhält.